Schnittlauch (Allium schoenoprasum) – Pflanzen, Pflege, Ernte

Neben Petersilie zählt Schnittlauch zu den beliebtesten Küchenkräutern. Schnittlauch ist auch Graslauch, Binsenlauch, Grusenich, Jakobszwiebel oder Schnittling genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zwiebel – und Lauchgewächse. Schnittlauch lässt sich heute in vielen Regionen auch wild finden.

Aussehen und Wuchs

Die mehrjährige und winterharte Staude bildet bis zu 30 Zentimeter hohe schlanke, röhrenförmige Blätter, die bis zu 30 cm hoch werden. Sie sprießen aus kleinen Zwiebeln, die horstartig zusammenstehen. Im Frühsommer bilden sich dann ihre gefüllten und runden Blütenköpfe mit zahlreichen, rosa bis purpurfarbenen Einzelblüten. Die Blüten sind essbar, sie sind im Salat sehr lecker und verzieren den Nachtisch oder die Süßspeise.

Standort und Boden

An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem nährstoffreichen, leicht feuchten, humusreiche, kalkhaltige Böden fühlt sich Schnittlauch besonders wohl.

Aussaat

Schnittlauch wird ab März direkt im Garten im Beet oder auf dem Balkon in geeignete Töpfe ausgesät. Verwenden Sie für die Aussaat Anzucht-Erde und bedecken Sie die feinen, schwarzen Samen nur leicht mit Erde. Die besten Keimerfolge erzielen Sie, wenn Sie bei Temperaturen von 5-10° C aussäen. Gießen Sie die Aussaaten gründlich an und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Für eine zeitige Ernte kann Schnittlauch deshalb auch im Haus oder in einem Frühbeet vorgezogen werden.

Für eine Kultur auf der Fensterbank kann Schnittlauch ganzjährig ausgesät werden.

Vermehrung

Wächst bereits Schnittlauch in Ihrem Garten, können Sie diesen durch eine Teilung ganz einfach vermehren. Teilen Sie die Pflanzen im Spätherbst oder im Frühjahr.  Teilen Sie den kompletten Ballen inklusive Wurzelgeflecht mit einem Messer in zwei Hälften. Dann am Bestimmungsort wieder einsetzen und gießen. Das Vermehren von Schnittlauch durch Teilung sollte höchstens alle zwei bis drei Jahre vorgenommen werden, sonst wird die Pflanze zu sehr geschwächt.

Lila blühender Schnittlauch am Tag

Läßt man die Blüten vom Schnittlauch ausblühen, so bildet sich Samen, wodurch sich der Schnittlauch später selber aussät und vermehrt.

Die richtige Pflege beim Schnittlauch

Schnittlauch ist im Grunde sehr pflegeleicht. Er braucht allerdings im Sommer eine gute Wasserversorgung, sonst werden die Röhrenblätter trocken und strohig. Darüber hinaus müssen Sie die Horste unkrautfrei halten und im Frühjahr mit etwas Kompost versorgen. Sie wollen auch im Winter frischen Schnittlauch genießen, dann sollten Sie im Spätherbst ein Stück vom Horst abtrennen, die Blätter zurückschneiden und das Teilstück auf einer hellen Fensterbank weiterkultivieren.

Ernte und Lagerung

Grundsätzlich lassen sich die Halme des Schnittlauchs das ganze Jahr hindurch ernten. Ernten Sie die Halme am besten früh am Morgen, mit einem scharfen Messer oder Schere. Zu diesem Zeitpunkt enthalten sie ihre höchste Konzentration an ätherischen Ölen. Schneiden Sie die Halme etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden ab, damit erleichtern Sie der Pflanze das erneute Ausbilden von frischen Trieben. Zum Trocknen eignet sich Schnittlauch übrigens nicht. Geerntete Büschel sollten daher zeitnah verbraucht oder eingefroren werden. Für die kurzfristige Lagerung zwischen Ernte und Verzehr können Sie die Blätter wie mit einem Blumenstrauß in ein Glas Wasser stellen.

Heilwirkung/Medizin

 So wurde die Heilpflanze gern verwendet, um Sonnenbrand und Halsschmerzen zu lindern, den Körper zu entwässern und den Blutdruck zu regulieren. 

Heilwirkung:

  • Appetitlosigkeit,
  • Blähungen,
  • Darmentzündung,
  • Frühjahrsmüdigkeit,
  • Gicht,
  • Husten,
  • Magenentzündung,
  • Bluthochdruck,
  • blutreinigend,
  • harntreibend,
  • schleimlösend

Inhaltsstoffe des Schnittlauchs

  • Ätherisches Öl
  • Vitamin C
  • Eisen
  • Vitamin B2
  • Vitamin A
  • Natrium
  • Kalium
  • Calcium
  • Kieselsäure

Krankheiten und Schädlinge am Schnittlauch

In der Regel tritt der Schnittlauch-Rost Puccinia allii erst im Spätsommer oder Herbst auf. Erste Infektionszeichen sind helle, runde Flecken auf den Blättern. Auf diesen hellen Flecken bilden sich dann schnell die typischen, orangefarbenen, „Rost“-Pusteln. Bei feuchter und kühler Witterung können aber auch schon ab Mai erste Rostpusteln vorkommen. Bei Rostbefall sollte ein tiefer Schnitt erfolgen, der dafür sorgt, dass der Neue Austrieb, der in der Regel gesund bleibt, angeregt wird. Hilft dies auf Dauer nicht, sollten Sie darüber nachdenken, neu zu pflanzen/säen. Eine Rost-tolerante Sorte ist Wilau.